Bei uns heißt es oft: „Ich muss in die Schule!“ In vielen Ländern wären die Kinder allerdings glücklich, wenn sie sagen könnten: „Ich darf in die Schule!“ Stattdessen müssen sie oft schuften, um den Lebensunterhalt für ihre Familien zu verdienen. Die Lebensbedingungen und die Lebenschancen sind auf unserer Erde nicht gleich verteilt. Wer kann unseren Kindern von diesen Unterschieden erzählen? 

Manchmal sind es die Klassenkameraden mit Migrationshintergrund, häufig auch engagierte Lehrkräfte, die sich diesem Thema widmen. Oder auch wir. Seit ein paar Jahren bieten wir interessierten Schulen das Thema “ Kinder in Indien – Kinder in Entwicklungsländern“als Mitmach-Vortrag an. Im Juni war es wieder einmal so weit. Im Bad Reichenhaller Kindergarten St. Zeno und in der Grundschule Bad Reichenhall konnten also zwei große Kinder vielen kleinen Kindern einiges über den Lebensalltag ihrer indischen Altersgenossen berichten. Auch diesmal haben wir festgestellt, dass den Kindern das „Mitmach-Konzept“ genausoviel Spaß macht wie uns.   Weiter zum Bericht des Bad Reichenhaller Tagblatts….

Die Welt indischer Kinder

Förderkreis Prem Dan im Kindergarten Congregatio Jesu St. Zeno

Bad Reichenhall – Einen umfangreichen Einblick in die Welt indischer Kinder und deren Alltag erhielten die Vorschulkinder des Kindergartens der Congregatio Jesu St. Zeno. Thomas Feix und Wolfgang Spitschan vom Förderkreis „Prem Dan“ stellten die Lebensbedingungen in Indien und in Deutschland anschaulich gegenüber.

30 Buben und Mädchen durften anhand von Klebebildern ein Haus mit Gebrauchsgegenständen einrichten, die in unseren Breiten als ganz selbstverständlich angesehen werden. Danach wurde mit einem Aufblasflugzeug imaginär nach Indien geflogen – und man war plötzlich in einer anderen Welt angekommen.

Weder fließendes und sauberes Wasser noch Toiletten, feste Dächer, abwechslungsreiche Ernährung, ja nicht einmal der Schulbesuch von Kindern, sind in Indien selbstverständlich. Mit zahlreichen praktischen Beispielen und Experimenten brachten die beiden Referenten diese Problematik den Kindern nahe.

Die kleinen saßen beispielsweise dicht gedrängt unter einer Plastikplane und erlebten den Eindruck von einem fehlenden Dach und Platzmangel in den Hütten indischer Slums.

Als sehr eindrucksvoll zeigte sich auch eine Flasche mit „indischem Wasser“. Wolfgang Spitschan hatte Leitungswasser mit etwas Kakao gemischt, um die Verunreinigung des Trinkwassers in Indien zu demonstrieren. Es kostete doch etwas Überwindung, davon zu probieren. Dazu bekamen die Kindergartenkinder Reis, das Hauptnahrungsmittel der Inder, und sie durften die scharfen Gewürze des Landes versuchen.

Anhand von zahlreichen Bildern stellten die Redner auch das Hilfsprojekt „Prem Dan“ vor. Die Organisation unterstützt vor Ort  Vorschulen, Schulen, ein Waisenhaus und weitere Einrichtungen, hauptsächlich finanziert durch Spenden und Patenschaften. Aus einer Schule Prem Dans erhielten die Buben und Mädchen selbst gemalte Postkarten mit Motiven Indiens.

Es war ein Vormittag, der zum Nachdenken oder auch Umdenken anregte. Selbst die Vorschulkinder diskutierten noch lange über die Bedingungen, in der indische Kinder aufwachsen. Abschließend wurden noch Bilder mit typischen Merkmalen der hiesigen Gegend für die Schüler in Indien gemalt.

 

(03/2017)

Prem Dan für Kinder – Unser Projekt für Grundschüler

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