Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt, was aus Ihrem Patenkind wohl wird, wenn die Abschlussprüfungen geschrieben sind, der letzte Brief und das letzte Photo an den Paten verschickt sind. Erfüllen sich die großen Hoffnungen der Kinder, werden ihre Träume auf ein besseres Leben wahr oder bleiben die Kinder auch mit einer überdurchschnittlichen Qualifikation Gefangene einer undurchlässigen Kastengesellschaft. Wir sind diesen Fragen in den letzten Wochen mal gezielt nachgegangen, haben ehemalige Schützlinge an ihrem Arbeitsplatz besucht und einige der jungen Erwachsenen um ihre ganz persönlichen Geschichten gebeten.
Das Konzept Prem Dans, Kindern durch Bildung die Türen in eine sichere Zukunft zu öffnen ist durchdacht und hat sich in drei Jahrzehnten tausendfach bewährt. Diejenigen von Ihnen, die bereits ein Kind bis zum Schulabschluss unterstützt haben, können bestätigen, dass der Kontakt zum Patenkind in den Jahren nach seiner Zeit bei Prem Dan in der Regel irgendwann abbricht, sein weiterer Lebensweg von uns Paten nicht mehr verfolgt werden kann. Die Schwestern Prem Dans wären überfordert, sollten sie die ganz individuellen Lebensgeschichten weiterverfolgen. Es ist in gewisser Weise auch gar nicht gewollt, da die Unterstützung Prem Dans nach dem High School Abschluss endet und bewusst auf eine weitere Förderung der dann im Schnitt Sechzehnjährigen verzichtet wird. Ihre Berufswahl entscheiden sie in eigener Verantwortung. Ihnen stehen dabei durch ihre überdurchschnittliche Qualifikation alle Wege offen. Die Unternehmen des boomenden Handels- und Finanzzentrums Mumbai benötigen dringend gut ausgebildeten Nachwuchs. Einige unserer ehemaligen Patenkinder besuchen nach der Schule noch ein College und eine Universität. Die Studiengebühren, so erzählten uns Studenten, verdienen sie sich durch Nachhilfe oder Jobs in den Semesterferien.
Wie sieht es aber mit den, im hinduistischen Indien vielfach noch vorzufindenden gesellschaftlichen Barrieren durch das jahrtausende alte Kastensystem aus? Ist es nicht so, dass der Zugang zu bestimmten Berufen und Ämtern nur Angehörigen der jeweiligen Kasten vorbehalten ist, unsere Patenkinder, die aus untersten Kasten stammen, Kastenlose oder Moslems sind, vom Aufstieg ausgeschlossen bleiben. Hier sprechen unsere Erfahrungen, die wir auch in Gesprächen mit Unternehmern, Schulleitern und den ehemaligen Schülern gewonnen haben eine eindeutige Sprache. Im modernen, gebildeten und sich international öffnenden Indien spielt die Herkunft, zumindest im Wirtschaftsleben, keine Rolle mehr. Indiens Wirtschaftsboom wird getragen durch Menschen wie Madhavi, Alaguneela, Murgesh oder Mahadev . Sie alle stammen aus ärmsten Verhältnissen und haben durch die Hilfe ihrer Paten und Prem Dans den Aufstieg geschafft.
Ihre Geschichten wollen wir an dieser Stelle in den nächsten Monaten nach und nach veröffentlichen und sie selbst zu Wort kommen lassen.
Beginnen wollen wir mit Madhavi Bahadurs Geschichte. Die heute 30-jährige, Mutter eines kleinen Sohns, arbeitet in einem Consultingunternehmen, dass sich auf die Beratung von angehenden Studenten und der Organisation von Studienaufenthalten im Ausland spezialisiert hat. Zu unserer Freude konnten wir beim Besuch Madhavis feststellen, dass auch zwei andere ehemalige Patenkinder Prem Dans zum Team von Desai Consulting gehören. Jetzt aber Madhavis Bericht im Orginal:
„…I strongly believe that education is essential for every human being and every individual should have a right to it. Unfortunately this is not the case for everyone, mostly the less privileged ones. I am glad and fortunate to be a child of Prem Dan as Prem Dan has played the major role in educating me and helping me reach to the position that I am at today.
Married with baby boy of not even a year old, I am currently working as an Advisor at Madhavi Desai Consulting Pvt. Ltd, India’s first and leading international education consulting firm. I am happy with the job and doing great for myself. This I believe would not have been possible without a good education. I am thankful to Prem Dan and my sponsor whom I can never forget for giving me this opportunity to study.
Mother Felicity has been the person who has not only helped me but millions of lives. She is indeed doing a wonderful job – educating children to help them better their lives. Like in my case, my sponsor and godparent who has helped me and sponsored me for my education right throughout; I have completed my Bachelors as well as the Masters degree. I thank him too for always being there and supporting me.
I hope this article motivates everyone who reads this and makes them take a step in helping the needy. I am sure this will make a difference in the life of that someone as it has in the case of me.
Thanking you
Madhavi Bahadur…“