(21.10.21; TF) Was gibt es Neues aus Mumbai? Wie geht es den Kindern bei Prem Dan? Sind die Schulen immer noch geschlossen und kehrt das öffentliche Leben in der 20 Mio. Metropole langsam zur Normalität zurück?
Wir haben unsere Projektleiterin Schwester Helen nach dem Stand der Dinge gefragt. Hier ist Ihre Antwort:
„…The Covid situation is slowly improving in India. Shops, Malls, Markets have opened. Officies, workshops have also started with 50%. Trains services are only for those who are vaccinated (both the doses). Bus services are for all.
The schools have started physically but only from 8th to 10th grade. Many parents are reluctant to send their children to school for the fear of Covid, so they attend the online classes.
In the Garden School, we are taking tuition classes of Grade 1 students and some other street children of different grades. At Reay Road and Geeta Nagar the centres (Anm.: Einrichtungen im Reay Road und Geeta Nagar Slum) are closed at present. But after the Diwali Holidays we will coach a few children and prepare them for Grade One. In Prem Dan – Kharghar Boarding- (Internat und Mädchenheim) we have about 28 girls at present. During Diwali Holidays, we will be taking them to Khandala for Fresh Air Camp….
With love and gratitude, Sr. Helen. rjm.
Schwester Helen berichtet also davon, dass Indiens Schulen für alle Vorschulkinder und Schüler der Klassen 1. – 7. auch nach 18 Monaten immer noch nicht zum Präsenzunterricht zurückgekehrt sind.
Leider heißt das für viele unserer Patenkinder – Arbeit statt Unterricht!
Da viele Slumbewohner durch die Covid- Pandemie von einem auf den anderen Tag Arbeit und Einkommen verloren haben, bleibt den Kindern vielfach nichts anderes übrig als irgendwie zum Überleben der Familien beizutragen. Man sieht sie bettelnd auf den Straßen, als Obst- oder Gemüseverkäufer am Straßenrand oder als billigste Arbeitskräfte auf Baustellen oder an Nähmaschinen in schäbigen Sweatshops in den Slums.
Es bleibt keine Zeit und Geld für Homeschooling. Arme Familien brauchen das Geld für die Miete der Slumhütte und die Ernährung der Kinder. Mobiltelefone oder Laptops für den Onlineunterricht der Kleinen bleiben Wunschtraum.
Der lange Lockdown hat die Spaltung der indischen Gesellschaft in Arm und Reich, Priviligierte und Abgehängte wieder deutlich vorangetrieben.
Ein Lichtblick in dieser für indische Slumkinder so dunklen Zeit waren die vielen privaten Initiativen von beschäftigungslosen Lehrern oder Aktionen der Hilfsorganisationen vor Ort. So hat das Team von Schwester Helen alle Hebel in Bewegung gesetzt um möglichst vielen Kindern und Familien durch die Verteilung von Nahrungsmittelpaketen das Überleben zu erleichtern oder durch alte gebrauchte Smartphones wenigstens einigen Kindern den Zugang zum Online Unterricht zu ermöglichen (Wir haben darüber in unseren Rundbriefen berichtet). Momentan, so schreibt Schwester Helen, geben die Lehrer (inoffiziell.. die Schule ist ja eigentlich noch geschlossen) Nachhilfestunden um den Wissensrückstand nach dem Dauerlockdown etwas aufzuholen.
Gerne legen wir Ihnen dazu nochmals den Beitrag von Norman Odental für das ZDF Auslandsjournal im Nachbarbeitrag ans Herz. Weitere Infos über die (Pandemie bedingt zurückgefahrenen) Aktivitäten des Teams von Prem Dan lesen Sie hier im PDF – August-Newsletter ( findet sich, falls er sich nicht öffnet, im Downloadfolder Ihres Browsers):